Feministischer Gegenprotest – 25.5 – Annaberg Buchholz: LEBEN SCHÜTZEN – ABTREIBUNG LEGALISIEREN

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15€ – Sparpreis
20€ – Kostendeckend
25€ – Solipreis

weitere Infos sind unter prochoiceleipzig.wordpress.com

AUFRUF:
Am 25. Mai 2024 heißt es im sächsiche Erzgebirge wieder: Pro Choice oder Anti-Choice. Schreien oder Schweigen. Frauenrechte oder rechte Frauen.

In Annaberg-Buchholz versammeln sich auch in diesem Jahr wieder radikale Abtreibungsgegner*innen, um für ein vollständiges Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen und gegen queere und emanzipatorische Familienmodelle zu demonstrieren. Organisiert wird der sogenannte „Schweigemarsch für das Leben“ auch dieses Jahr wieder von Lebensrecht Sachsen e.V.. Im vergangenen Jahr kündigte Susanne Georgi, die Vorstandsvorsitzende, auf dem Schweigemarsch die drohende Auflösung des Vereins zum Jahresende an, falls sich keine neuen Vorstände finden. Dies hätte zugleich ein Ende der größten konkret antifeministischen Mobilisierung Mitteldeutschlands bedeuten können – doch leider wurden wir bitter enttäuscht; neue Vorstände wurden eingesetzt und die Neuauflage des Schweigemarschs verkündet. Und so erwarten wir auch in diesem Jahr wieder ein Sammelsorium aus Kirche und rechten Kräften gemeinsam auf den Straßen von Annaberg-Buchholz, um ihre frauen- und queerfeindlichen Inhalte zu verbreiten und die heternormative Kleinfamilie als einzig akzeptable Option zu propagieren. Doch wir finden – über unser Leben und unsere Körper sollen weder Kirche noch Staat entscheiden.

In Deutschland wird der Schwangerschaftsabbruch seit über 150 Jahren über den §218 StGB geregelt. Demnach ist ein Schwangerschaftsabbruch grundsätzlich illegal und bleibt nur unter bestimmten Bedingungen straffrei. Dafür muss der Schwangerschaftsabbruch bis zur 14. Schwangerschaftswoche von einer Ärzt*In durchgeführt werden. Im Vorfeld muss dazu jedoch eine Zwangsberatung gefolgt von einer verpflichtenden 3-tägigen Bedenkzeit absolviert werden – beides spricht ungewollt Schwangeren die Mündigkeit ab, selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden zu können! Diese gesetzlichen Regelungen erzeugen ein gesellschaftliches Klima, in dem Abtreibungen als etwas verbotenes angesehenen werden, als etwas worüber man nicht spricht, was man lieber geheim hält – doch so muss es nicht bleiben!

Auf parlamentarischer Ebene zeichnen sich zwar die ersten Fortschritte ab, doch wir sind noch lange nicht am Ziel.

Die Ampelregierung hat bereits den §219a StGB, der das sogenannte Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche regelte, gestrichen. Das Kabinett hat auch einen Gesetzesentwurf beschlossen, der durch ein Demonstrationsverbot innerhalb eines bestimmten Radius Gehsteigbelästigung durch Fundis vor Beratungsstellen und Kliniken entgegenwirken will – im Sommer soll des Bundestag darüber entscheiden. Auch eine Expert*innenkommission wurde einberufen, um zu klären, wie der Schwangerschaftsabbruch außerhalb des Strafgesetzbuchs geregelt werden kann – die Vorschläge sind in Kürze zu erwarten.

Doch eins ist klar: Wir werden uns mit nicht weniger als der Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen zufrieden geben!

Daher lasst uns am 25. Mai nach Annaberg-Buchholz fahren und für die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen demonstrieren. Lasst uns laut gemeinsam rufen: „Ob Kinder oder keine entscheiden wir alleine“. Lasst uns den Fundis gehörig in die Suppe spucken und zeigen, dass ihre regressiven Haltungen keinen Platz haben. Denn: Leben schützen – heißt Abtreibung legalisieren.

Call Annaberg-Buchholz 25.5.24

On 25 May 2024, in the Saxon Erzgebirge it once again will be: pro-choice or anti-choice. Shout or remain silent. Women’s rights or right-wing women.

Radical anti-abortion activists are gathering in Annaberg-Buchholz this year again to demonstrate in favour of a complete ban on abortions and against queer and emancipatory family models. The so-called „Silent March for Life“ is being organised by Lebensrecht Sachsen e.V., as it was in the years before. Last year, Susanne Georgi, the chairwoman of the board, announced at the fundamentalist march that the organisation would be dissolved at the end of the year if no new board members were found. This could have meant the end of the largest concrete anti-feminist mobilisation in Central Germany – but unfortunately we were bitterly disappointed; new board members were appointed and the new edition of the silent march was announced. And so this year, we are once again expecting a collection of church and right-wing forces to take to the streets of Annaberg-Buchholz to spread their anti-women and anti-queer content and propagate the heternormative nuclear family as the only acceptable option. But we believe that neither the church nor the state should decide about our lives and our bodies.

In Germany, abortion has been regulated by §218 StGB for over 150 years. This means that abortion is generally illegal and is only exempt from punishment under certain conditions. For this purpose, the abortion must be performed by a doctor up to the 14th week of pregnancy. However, a compulsory counselling session followed by a mandatory 3-day reflection period must be completed beforehand – both of which deny unwanted pregnant women the right to make their own decisions about their bodies! These legal regulations create a social climate in which abortions are seen as something forbidden, as something that is not talked about, something that is better kept secret – but it doesn’t have to stay that way!

Although the first signs of progress are emerging at parliamentary level, we are still a long way from reaching our goal.

The coalition government has already cancelled §219a StGB, which regulated the so-called ban on advertising abortions. The cabinet has also approved a draft law that aims to counteract sidewalk harassment by fundies in front of counselling centres and clinics by banning demonstrations within a certain radius – the Bundestag is due to decide on this in the summer. A commission of experts has also been convened to clarify how abortion can be regulated outside of the penal code – the proposals are expected shortly.

But one thing is clear: we will not settle for anything less than the legalisation of abortion!

So let’s head to Annaberg-Buchholz on 25 May and demonstrate for the legalisation of abortion. Let’s shout loudly together: „Whether we have children or not, we decide alone“. Let’s spit in the soup of the fundamentalists and show that their regressive attitudes have no place. Because protecting life means legalising abortion.